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Ich bin eine Morula – heilsame Verbindung mit anderen ohne verloren zu gehen.

„Oh, das tut ja richtig gut…Verbindung zu spüren!“

Eine Heilegeschichte aus der Selbsterfahrungsgruppe Präsenz & Resonanz.

Hier möchte ich Dir von einer Erfahrung berichten wie sie sich in meinen Präsenz & Resonanz Seminaren aus dem eingestimmten Feld der Kleingruppe und der dynamischen Stille entfalten kann.

„Die Morula“ – heilsame Verbindung mit anderen ohne verloren zu gehen.

Nachdem deutlich wird, dass es nun meine Zeit in der Gruppe sein darf, fragt mich Katrin: “ Wo möchtest Du, Dein Körper gerade sein? Es zieht mich magisch auf die Futonmatte, die in der Mitte des Raumes ausgebreitet ist. Mein Körper entscheidet sich in der Haltung des Kindes ganz an einen äußeren Rand der Matte zu legen. Meine Arme strecken sich nach vorn aus. Ja, das fühlt sich sehr stimmig an. Nach einer langen Weile folgt Katrin ihrem Impuls und fragt mich wie es wäre, wenn sie meine Hände halten bzw. ihre auf meine legen würde. Ich lade sie dazu ein. JAAA! Ich spüre: Das tut ja richtig gut! Verbindung zu spüren. Einen Kontakt, aus dem auch deutlich wird, dass ich nichts für ihn leisten oder mich anstrengen muss. Durch den Kontakt über die Hände spüre ich, dass ich noch konkreter da bin. Meine anfängliche Entspannung darf sich noch vertiefen.

Nach einer weiteren Weile bekomme ich aus der Tiefe meines Seins einen fast freudvoll erlebten Impuls, der meinen Verstand und meine Prägung, die mir sagt, dass Nähe unangenehm bis gefährlich ist kurz überrascht, denn ich höre mich sagen: „ Anja (Name geändert) könntest Du Dich über mich legen?

Anja legt sich über meinen Rücken und es ist soo stimmig, es tut soo gut…Alle meine Zellen tanzen und ich spüre eine Art von Glückseligkeit….und dann wird klar: Ich brauche noch mehr (Menschen)! Zunächst positioniert sich eine Person aus der Gruppe hinter mich und Anja. Dann werden es noch mehr, bis so ziemlich die ganze Gruppe auf und um mich liegt. Die gefühlte Glückseligkeit verstärkt sich bis ich kopflos, aber körpervoll ausrufe: „Ja, so ist es richtig! Ich bin eine Morula*!“  Wir sind ganz lange so da und ich spüre wie meine Seele, mein Körper ‚tankt‘. Es ist ein Zustand, den meine Seele kennt, aber durch meine Prägung in Vergessenheit geraten ist. Eins sein.

Danach bin ich so gut in mir verortet und mit mir präsent wie noch nie. Ich kann die Welt aus diesem konkreten Raum, aus dieser verkörperten Lebendigkeit, die Grenzen hat ohne Nähe einbüßen zu müssen ganz neu wahrnehmen. Als wäre ich zum ersten Mal hier. Auf der Erde. Mein Kopf, mein Denken ist da, aber er ist nicht mehr der Chef…Er ist einfach Teil meines Menschseins.

Es tauchen Gedanken auf: Das ist ‚normal‘? Krass! So können wir als Menschen DA sein und die Erde erleben? Nicht kopflos, herzlos und ins Leere greifend? Sondern aus der Schöpfungsfülle heraus. Erleben das andere immer so?

Spurwechsel – Nervensystem zu Herzfrequenz.

Hier ist ein Spurwechsel geschehen. So nenne ich (Katrin) es zumindest. Wenn wir aus den Spuren unserer (frühen) Prägungen, aus denen heraus wir unser Leben wahrnehmen, gestalten und denken, in eine neue unbekannte bzw. wieder essenziell verbundene Spur wechseln, also wieder mit der unberührten Schöpferquelle verbunden sind, die unser Mensch sein hält, darf sich Dein Leben von innen heraus grundlegend wandeln. Und zwar auf eine Weise, die nicht vordergründig von einem Nervensystem, das auf Kampf/Flucht/Freeze geeicht ist und damit eben von einem kleinen ICH, das sich gemerkt hat: Ich bin nicht genug. Ich darf so nicht sein. Und somit ständig kämpft, leidet, hadert. Kämpft, leidet, hadert. Stattdessen können wir die Stürme unseres Lebens aus einem gehaltenen Feld heraus wahrnehmen. Wie bei einem Hurrikane treten wir dann aus dem tobendem Strom unseres Lebens in das Auge des Sturms. Stille. Und spüren – es ist gut.

Nachhaltigkeit. Wie wirkt es ins Leben hinein?

„Die Tage nach dem Seminar bin ich erfüllt von dieser Ganzheit und Liebe, aus der heraus auch ganz natürlich Empfindungen wie Mitgefühl, Zugewandtheit und Teil von anderen zu sein entsteht.“

Die Lautstärke dieser Erfahrung legt sich nach einigen Tagen wieder. Und das ist auch gut und richtig so, denn wir sind Menschen und auch der Alltagsmodus und ein Alltagsbewusstsein gehört da dazu. Wir können diesen Zustand of heightened awareness nicht halten. Müssen wir auch gar nicht, denn diese gelebte Erfahrung bleibt. Sie ist immer wieder kontaktierbar und auch der Spurwechsel wird sich immer wieder in Deinem Leben bemerkbar machen:

  • Im Nachgang an eine Situation fällt Dir plötzlich auf, daß Du in einem schwierigen Gespräch gut bei Dir und ganz gelassen geblieben bist, statt aus Angst aus der Haut zu fahren.
  • wenn Du morgens aufwachst und nicht zunächst die schlechten Gedanken oder den Schreck im Solarplexus wahrnimmst, sondern die leise Freude: Ich lebe!
  • wenn Du joggen gehst, weil Du Lust auf diese Bewegung hast, nicht um Dich unter Kontrolle zu haben.
  • wenn es egal ist, ob Du bei der Arbeit, im Urlaub, in der Stadt oder auf dem Land bist, sondern eine leise Stimme in Dir sagt: Da wo ich jetzt bin ist es gut.
  • wenn das ‚wenn….dann‘ wegfällt. Wenn ich das habe, dann beginnt mein Leben etc.
  • wenn also unser Urgrund wieder im Alltag mehr aufblitzt: Güte, Gelassenheit, Mitgefühl und Hingabe. Ganz ohne Mühe, ganz ohne Denken. Wie die Zellen der Morula wissen wir einfach was gegenseitige Kooperation und Unterstützung geht, was es bedeutet Verantwortung für das Eigene, nicht aber des anderen zu übernehmen etc.

Es ist ein Weg. Kein Ziel. Auch wenn Ziele erreicht werden sind sie nicht der unmittelbare Fokus, der dann Entwicklung schon wieder behindern würde. Die Zen-Menschen unter uns würden sagen: Doing by non-doing, but be-ing. Die englische -ing-Form zeigt es an: Es ist jetzt, es ist ständig, es ist prozesshaft und geschieht fortlaufend und immer wieder Jetzt. Ein Christ würde sagen: Aber Deine Seele bedenke: Gott ist gegenwärtig.

Es ist ein Weg und kein one-click Wunder. Das ist manchmal schwer, kaum aushaltbar, aber wäre es nicht viel schwerer uns selbst zu verpassen?

In diesem Sinne wünsche ich wagemutiges Sein und Gehen und Dich lassen,

Katrin

Notiz: *Morula: Die Morula ist das am 3. Tag nach Befruchtung vorliegende vielzellige Stadium der Embryogenese. Die Morula erinnert mich auch an eine Kleingruppe: Viele verbunden, aber doch einzigartig und alle sind in einem sicheren Raum. (Geschützt durch die sogenannte Zone Pellucida, aus der wir dann schlüpfen, wenn wir den Uterus erreichen. Wow, was für eine Reise wir schon vor unserer Geburt hinter uns haben!)

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